Germania-Hofcafé während der Mini-Eiszeit

Unbelegte Sitzbänke im Freien, statt mildem Aprilwetter eine Mini-Eiszeit: Germania Lorsch hatte zu seinem diesjährigen Hofcafé eingeladen. Wer aber dann die Tür zum Sängerheim aufstieß, dem wurde sogleich warm ums Herz, denn man blickte auf eine drei Meter lange Kuchentheke. Jedes einzelne Gebäck liebevoll zubereitet und insgesamt von enormer Angebotsbreite, von Käse- und Nusskuchen bis hin zur Schwarzwälder Kirschtorte, alles dabei, mehr als 30 Kuchenvarianten. Unglaublich, ein einziger professioneller Bäcker könnte dies so nicht anbieten.

Kein Wunder also, dass man einen durchaus dynamischen Zugriff auf die Leckereien beobachten konnte. Tortenplatte nach Tortenplatte leerte sich und wurde durch weitere Kuchen aus dem Kühlschrankvorrat ersetzt. Ein zweiter Gang zur Kuchentheke bot dann völlig neue Möglichkeiten des Verzehrs.

Vorstandsmitglied Marion Leidner, die mit Sabine Ohl und ihrem Mann Aloys die Kaffee- und Kuchenausgabe betreute, hatte selbst mit einem Käsekuchen zur Angebotspalette beigetragen. ‚Mit Liebe gebacken‘, wie sie betonte, ‚und für meinen Vater extra etwas dunkler.‘ Neu im Vorstand des MGV Germania ist Hark Hoppe. Er ließ es sich nicht nehmen, mit einem Aprikosen-Schmand-Kuchen einen süßen Beitrag zu leisten. Auch Brigitte und Hans-Rudolph Fischer gestanden: ‚Wir hatten Spaß bei der Zubereitung einer Stachelbeertorte‘. Wobei, in klassischer Rollenverteilung, er eher für das handwerkliche Umfeld zuständig war.

Wohl auch wegen der kühlen Witterung draußen empfand man im Germania-Saal das enge Beieinandersein durchaus als angenehm. Junge Familien, stolze Großväter mit Enkel, betagte Senioren, alle konnten sich bei einer Tasse Kaffee und dem obligaten Kuchenstück dem wohligen Plaudern hingeben. Und wenn dann doch jemand sich verabschiedete, sein Sitzplatz war im Nu wieder belegt.

Etwas leerer wurde es, als sich alle anwesenden Sänger im Hof mit einigen Liedern bei ihren Gästen bedankten. Angeleitet von Aloys Leidner schufen ‚Pfälzer Woiknorze‘, ‚Roll Jordan Roll‘, ‚Tal in den Bergen‘ die entsprechende Männergesangsverein-Atmosphäre.

Angespornt wurden die Gespräche der Besucher auch durch ein Schätzspiel. Getreu dem Motto ‚Morgenstund hat Gold im Mund‘ gab es einen Weckruf zu gewinnen. Das Gesamtgewicht von 49 Sängern galt es zu erraten. Die präzise Antwort wäre 3996 kg gewesen. Wer sich bei seiner Kalkulation am mittleren Gewicht laut Statistik von 85,8 kg orientiert hatte, der dürfte festgestellt haben: Singen macht schlank! Die Germania-Sänger sind insgesamt um 240 kg leichter als der Durchschnitt.

Am nächsten dran war übrigens Brunhilde Ludwig mit einer Abweichung von nur 44 kg. Für sie und die übrigen vier Gewinner dürfte die Nacht zum 1. Mai etwas kürzer ausfallen. Denn am Mittwochmorgen ist es soweit. Um 6:30 Uhr startet am Kaiser-Wilhelm-Platz in Lorsch der Germania-Chor zu seiner Morgenrunde in den Wonnemonat.  

Wer gerne die Germania-Chöre wieder hören und sehen möchte, der hat am Samstag, 11. Mai 2024 Gelegenheit dazu, um 16:00 Uhr inmitten des Pfingstrosengartens während des Lorscher Frühlingsmarktes.