Eine Urkunde lag bereit bei der Generalversammlung des MGV Germania Lorsch Ende März. Philipp Pfeifer sollte geehrt werden für die unglaubliche lange Zeit von 75 Jahren als aktiver Sänger. Doch leider war er erkrankt. Nun ist Philipp Pfeiffer verstorben.
16 Jahre alt war Philipp Pfeifer – mit Stimmlage 2. Tenor – als er der Germania Lorsch beitrat. Er war in all den folgenden Jahrzehnten eine der tragenden Säulen des Vereins. Seiner Initiative war es zu verdanken, dass 1959 der legendäre Fidelios-Chor innerhalb der Germania gegründet wurde. Zunächst als Jungsänger-Chor konzipiert, überzeugten die jungen Herren bereits beim ersten Gesangsauftritt. Die Beteiligung in der Fernsehsendung ‚Der Blaue Bock‘ 1964 war dann der Durchbruch für den Chor, dem zahllose weitere Gesangs- und Showbeiträge folgten.
31 Jahre lang war Philipp Pfeifer der ‚Kopf‘ dieser sangesfreudigen Fidelios-Gemeinschaft und zugleich Vorsitzender des Vergnügungsausschusses der Germania. Für seinen Einsatz und Verdienste wurde er mit dem Landesehrenbrief geehrt. Der Gesangverein zeigte sich dankbar für Pfeifers Engagement. Er wurde Ehrenmitglied der Germania und wurde ausgezeichnet mit Ehrennadeln des Vereins und des hessischen Sängerbundes.
Für den Handwerker Philipp Pfeifer war es selbstverständlich, dass er mit seiner Fähigkeit als Maler und Verputzer den Verein unterstützte. So trug auch er tatkräftig zur Gestaltung des Vereinsheims und dessen Unterhaltung bei. Wie wertvoll dies war, belegt die andauernde Nutzung als ‚gute Stube‘ und Chorprobenraum.
Philipp Pfeifer fühlte sich wohl in der Gemeinschaft und hat bis zuletzt beim Chor ‚Rollators‘ mitgewirkt. Erst die Corona-Pandemie hat diesen Chor ausgebremst, der sich vor allem dem Singen in sozialen Einrichtungen widmete.
Philipp Pfeifer war ein Mensch, der Spaß am Leben hatte, zugänglich und unkompliziert, für den das Wort ‚untadelig‘ mehr als zutreffend war. Germania verneigt im sich im stillen Gedenken vor seinem verdienstvollen Sänger.
