Auf de‘ kurpfälz‘sche Stroßebahne wollt‘ e‘mal die Germania fahre…

Vänne, Woinem, Tattersal,
Heidelbersch, Monnem, Käfertal.
Trulla, trulla, trullalla…

Rund gehen sollte es bei der Germania, oder treffender gesagt: rundfahren!
Gemütlich, eindrucksvoll, fröhlich!

Für eine derartige Rundfahrt fuhr an einem sonnigen Samstag Ende Mai eine historische Straßenbahn des RNV  an der Haltestelle Rhein-Neckar-Zentrum vor. Fünfzig ‚Germanisten und Germanistinnen‘ verteilten sich auf zwei Salonwagen. Im Führerhaus als Triebfahrzeugführer die tiefste Stimme des VMP Projektchores: Andreas Pras.

Nach dem Überqueren der hessischen Landesgrenze ging es tatsächlich rund. Die kurpfälzischen Hauptstädte Heidelberg und Mannheim wurden auf der siebzig Kilometer langen Strecke durchfahren bis nach vier Stunden Vierheimer Haltestelle wieder erreicht war. Auf der Strecke immer wieder ein großes Hallo bei Passanten, einer Hochzeitsgesellschaft und beim Publikum des Mannheimer Stadtfestes, immer dann, wenn die ‚uralte‘ Straßenbahn erblickt wurde. In den Wagen selbst steigerte sich die Heiterkeit zunehmend, auch weil alle vom Service des Getränkeausschanks bestens bedient wurden und die kräftige Musikbeschallung Laune machte. 

Anderseits waren dadurch Aufenthalte in Betriebshöfen notwendig. Gute Gelegenheit für die Sänger zusätzlich, die gut befeuchteten Stimmbänder erschwingen zu lassen. Mit in der Liedauswahl, die heimliche Hymne der Kurpfalz, der ‚Pfälzer Woiknorze‘.

Zusammenfassend: Germania konnte eine ganz neue und bislang unbekannte Dimension des öffentlichen Nahverkehrs erleben.

Eingesetzt für die Fahrt war ein Halbzug mit zwei Waggons, als Salonwagen für die Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (OEG) ausgebaut. Herstellungsjahr: 1928. Hersteller war die Firma Heidelberger Waggonfabrik Fuchs, die von 1862- 1957 Straßenbahnen und Eisenbahnwaggons herstellte.