Auf der grünen Meile durch Lorsch

Sommer, Natur und Lebensfreude: Eine ideale Mischung für ein gemeinsames ,Event‘. Und so machte sich der Männerchor auf die Socken – die wegen der großen Hitze an diesem Tag auch mal wegfallen konnten. Zwei Jahre nach dem Kennenlernen der Baumriesen Lorschs galt es nun eine Durchquerung der Stadt auf grünen Pfaden zu entdecken. An einem sonnigen Sommerabend war der Startpunkt der singenden Läufer und Läuferinnen der sogenannte Klosterrest, der Ort der einstigen Pracht und Herrlichkeit Lorschs.

Nachdem die Kirchenruine einen ersten Akustiktest erfolgreich bestand, führte der weitere Weg über die Klosterwiese zur Weschnitz, Kloster Altenmünster. Dieser Ort ist Teil der Lorscher Gründungslegende, hatte doch im Jahr 764, wie es urkundlich dokumentiert ist, Gaugraf Cancor, das Kloster einem Bischof Chrodegang geschenkt. Kurz darauf begann man mit einem Neubau an einem günstiger gelegen Ort, der Sanddüne unmittelbar westlich. Erfrischende Getränke aus dem „Vatertags-Bollerwagen“ und ein kühlender Schatten war die beste Voraussetzung für das Lied „Die Untreue“, besser bekannt als: „In einem kühlen Grunde“.

 

Vorbei an der Tabakscheune über die „Kulturachse“ zog die Sängerschar zum „heimatkundlichen Lehrpfad“, vorbei an Wiesen und durch kleine Waldstücke zum Spielplatz an der Biengartenstraße. Von hier aus konnte man bei einem kurzen Moment des Ruhens den freien Blick auf die Lorscher Burg in Heppenheim, die Starkenburg, geniesen.

Bedauerlicherweise wurde anschließend die grüne Meile durch Asphalt der von-Hausen-Straße unterbrochen. So musste kurzzeitig das Grün der Vorgärten für den Naturaspekt sorgen, bis dann der Philosophenweg für grüne Bedingungen wieder übernahm. Der Name des Wegs gab Anlass sich mit schwierigeren Themen zu befassen. Ein Gedicht von Robert Gernhardt ‚Theke, Antitheke, Syntheke‘ über den Bierkonsum von Philosophen liefert dafür eine entsprechende Grundlage.

Ende der Tour war dann der Birkengarten, im einstigen Jagdrevier der Kurmainzer Fürsten. Da die Riesenbank die gestandenen Sänger klein erscheinen lies, wurde versucht, dem mit Gesangslautstärke entgegen zu wirken. Es war dies auch der Moment des Gedenkens an Roswitha Metz, der so plötzlich verstorbenen Schriftführerin des MGV Germania Lorsch. Ihr Lied: „Kumbaya my lord.“

Ach ja, das eigentliche Finale fand dann im „Taubenschlag“ statt.

Wer die grüne Meile selbst einmal durchlaufen möchte: Es ist ein ebener Weg von 4,3 km Länge, Anforderung „leicht“; als Rundweg sind es 5,6 km.