Bis an ihre Grenze, der Grenze der Gemarkung Lorsch, wollten die Teilnehmer der samstäglichen Wanderung gehen. Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres hatte der Männergesangverein Germania Lorscher Vereine eingeladen. Getreu ihres Vereinsideals, dem Einsatz für ein soziales Miteinander, beabsichtigten die Männer und Frauen der Germania gemeinsam mit befreundeten Organisationen bei einer Grenzwanderung den Süden der Kommune zu erkunden.
Über 60 Teilnehmer, darunter Mitglieder der Theaterspielgemeinschaft, der Bürgerfunken und der Närrischen Drei hatten sich hierzu am Sängerheim der Germania eingefunden.
Dem Bollerwagen folgend – dessen Inhalt eine hochprozentige Aufwärmung sowie eine kleine Stärkung in Form von Schmalzbroten versprach – brach die Gruppe in Richtung der Baden-Württembergischen Landesgrenze auf. Bei Plaudereien über das Gestern und Heute in Lorsch, Erinnerungen an manches Erlebte, wie das Schlittschuhlaufen auf den Weschnitzauen, war der bedeckte, graue Himmel der guten Stimmung nicht abträglich.
Der Germaniasänger Armin Daub hatte es sich zur Aufgabe gemacht an Haltepunkten, beispielsweise der Brücke des Landgrabens, kenntnisreich die Besonderheiten der ehemals sumpfigen Bruch- und Auenlandschaft zu beschreiben. Am Bruchhäusel wurde von ihm die Geschichte Lorschs und des untergegangenen Klosters Hagen skizziert, bevor vom Weschnitzdeich die umfangreichen Maßnahmen zur Renaturierung des Bachverlaufs dieses, so Daub, insgesamt 60 km langen Flüsschens in Augenschein genommen wurde.
Im Verlauf der Wanderung hatte sich die Zahl der Grenzgänger indes vergrößert, waren doch noch drei Esel geführt von Gerda Brunnengräber und ihrer Tochter hinzugestoßen. Auch die Grautiere waren für jeden Halt, bei dem die Gruppe sich wieder versammelte, dankbar, konnten sie diese Stopps doch nutzten, um genüsslich an den Gräsern des Lorscher Bruchs zu rupfen.
Nach dem die Grenzwanderer den Bollerwagen von seiner Fracht an der Bruchhäusel-Kapelle befreit hatten, stand einem zügigen Rückweg nichts mehr im Weg. Hochzufrieden zeigte sich Klemens Diehl-Blust, Vorsitzender der Germania, über diese erste Grenzwanderung: ‚Ein gelungener Einstieg ins neue Jahr und in das Jubiläumsjahr der Germania! Sicherlich für alle Beteiligten ein sehr schönes gemeinsames Erlebnis.‘ Und die Grenzerfahrung wurde obendrein noch belohnt: mit einer warmen Gulaschsuppe in der guten Stube der Germania.