Alles auf Anfang!?

Es war den Sängern der Germania Lorsch beim Weihnachtssingen anzusehen. Da war Erleichterung im Spiel, aber auch sehr viel Ernsthaftigkeit. Jedem schien bewusst, was es nach zwei Jahren der Unterbrechung bedeutet, dass  das traditionelle Konzert stattfinden konnte. Ein Stück Normalität, an die man sich erst wieder gewöhnen muss. Stimmungsvoll war die Atmosphäre am Heiligen Abend in der Kapelle des Friedhofs Lorsch. Wie stets sorgten die Chöre Germania und TaktFest mit ihren Liedern für den ‚Sound des Tages‘, angeleitet von neuen musikalischen Leiter Marc Bugert und untermalt von Hans Geridants Vortrag über das kleine Glück. Der neue und alte Bürgermeister Lorschs Christian Schönung rundete die Weihnachtsfeier mit Rück- und Ausblicken ab.

Was bedeuten eigentlich die letzten Jahre für einen Gesangsverein wie Germania? Es war dies sicherlich eine Achterbahn-Fahrt. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie war im Verein wie allgemein Stillstand von Nöten – keine Proben, keine Auftritte, ein schweigsamer Chor. Doch der Drang zum Singen, er besteht und bestand. Und so wurde im Rahmen des Möglichen und Erlaubten immer wieder nach Wegen gesucht, wie man trotz allem weiter proben konnte. Es wurde beispielsweise mit nur wenigen Sängern und großem Abstand im Sängerheim geübt, im Freien dann im Garten, nach Testung in einer Industriehalle oder gänzlich getrennt im Internet bei einer Videokonferenz. Der Faden des Chorgesangs riss niemals ab und als dann die Einschränkungen aufgehoben wurden, war alle, wenn auch manchmal zögerlich, wieder da.

Dies galt auch für die Veranstaltungen, die zur Vereinsförderung unabdinglich und für das Miteinander im Verein so wichtig sind. Germania Lorsch fand Lösungen, beispielsweise ‚Schlachtfest für zuhause‘, Café statt großem Sommerfest. Und wenn die Corona-Seuche es zuließ, dann kam es zu einem fast spontan zu nennendem Auftritt z.B. beim Lorscher Sommerpark oder auf der Sommerbühne. Allein das Weihnachtssingen stand unter einem ungünstigen Stern, das Infektionsgeschehen war im Winter stets am heftigsten. Bis eben 2022 Heilig Abend!

Vieles steht jetzt auf Anfang, aber Zeit zum Gewöhnen bleibt dem MGV Germania 1898 Lorsch e.V. kaum. Der Vereinsname weist darauf hin: 125 Jahre Männerchor gilt es 2023 zu feiern. Alle Aktivitäten haben nun ein Ziel, eine großes Vereinsfest zu planen, organisieren, durchzuführen, bei dem eines im Mittelpunkt stehen soll: der Gesang.

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