Die Begeisterung für Gesang in großen Kirchenräumen besteht bei der Germania Lorsch seit langem. Die Beschallung der riesigen Hallen ist dabei ein Aspekt, mit den Liedern die Herzen der Gottesdienstbesucher zu bewegen, der andere. Erfahrung hatte der TaktFest-Chor in den Domen von Köln und Worms gesammelt, doch in den letzten zwei Jahren wurden Bitten um gesangliche Gottesdienstbegleitung in Mainz und Speyer mit geringer und hinhaltender Befürwortung aufgenommen – daran hatten auch die Corona-Regeln ihren Anteil.
Aber warum in die Ferne schweifen, wenn ein größeres Gotteshaus ganz in der Nähe liegt: St. Peter in Heppenheim, genannt ‚Dom der Bergstraße‘. Und tatsächlich fand der Vorschlag des gesanglichen Beitrags im Sonntagsgottesdienst bei Pfarrer Meurer sofortige Zustimmung. Die Herausforderung war da: Es galt ca. 24000 Kubikmeter Raumvolumen mit einem Hall von nahezu 10 Sekunden ordentlich zu beschallen. Der musikalischer Leiter der Germania, Marc Burgert, hatte dafür fünf Lieder ausgewählt. Mit dem TaktFest-Chor: ‚Kyrie‘ (Piotr Janczak) , ‚Ubi Caritas et Amor‘ (Roger Emerson), ‚And so it goes‘ (Billy Joel) und mit dem Germania-Chor: ‚Vater unser‘ (Hanne Haller), schließlich ‚Rock my soul‘ (trad. Gospel). Von Pfarrer Meurer in den Ablauf des Gottesdienstes integriert, wurden sie konzentriert und gefühlvoll im Chor der Domes vorgetragen.
Für die Sänger waren die Lieder nach dem letzten Ton plus Hall verklungen, doch wie war die Resonanz beim Publikum?
Unmittelbar in Anschluss kam eine Dame auf Chormitglieder zu. Man habe sehr gut gesungen, als ehemalige Sängerin im Kirchenchor könne sie dies einschätzen. Lothar Bräunig, Mitglied des Gemeinderats von St. Peter war besonders vom Vortrag des ‚Ubi caritas‘ angetan und Gerhard Herbert, ehemaliger Bürgermeister Heppenheims, kommentierte auf WhatsApp: „Die Klangfülle Eures Chores und die Art des Liedvortrags hat mich beeindruckt! Kompliment!“ Und eine Lorscher Gottesdienstbesucherin war überraschend auf ihren ‚Heimatchor‘ getroffen. Sie war sehr angetan. Derart ‚beseelt‘ wäre sie seit langer Zeit nicht mehr aus der Kirche gekommen.
Fazit: Gelungener Auftritt mit Herz und Gefühl. Passend dazu wurde zum Mittagsessen das ‚Herzblut‘ aufgesucht.