Generalversammlung im 125. Vereinsjahr

Marga Geridant, Yannick Schmitt

Der Männergesangsverein Germania Lorsch durchläuft ein besonderes Vereinsjahr, das 125zigste. Was 1898 begann, hat heute immer noch Bestand, denn die Germania ist ein vitaler Verein. Dies wurde auf der Generalversammlung im Sängerheim deutlich. Klaus Jäger, Ehrenbürgermeister Lorschs, selbst 60 Jahre Mitglied des Vereins, wies ausdrücklich daraufhin. Durch neue Projekte und Formate schaffe es die Germania modernen Männerchorgesang zu verwirklichen, dem kaum etwas vom verstaubten Image der klassischen Vereinschöre anhaftet – selbst wenn alle aktiven Sänger zur Versammlung im Vereinsoutfit erschienen, schwarzer Anzug, weißes Hemd, rote Krawatte.

Auch der Vorsitzende Klemens Diehl-Blust zeichnete ein positives Bild. Nachdem im letzten Jahr die Restriktionen durch Corona allmählich gelockert worden waren, konnte das Vereinsgeschehen im vergangenen Jahr wiederaufleben. Zweimalig hatten die Pforten des Sängerheims für ein Hofcafé geöffnet, sogar das Schlachtfest war wieder gut besucht. Im Johanniterheim konnte mehrmals für klingende Unterhaltung gesorgt werden. Sowohl beim Lorscher Frühlingsmarkt als auch bei der Aktion ‚Stadt der Lichter‘ setzte Germanias ‚TaktFest‘ eindrückliche Akzente.  Beim Rathaus-Konzert auf dem Lorscher Marktplatz unterhielten die Germania-Chöre im September ihr Publikum mit zahlreichen Liedern. Allen positiv in Erinnerung geblieben ist die ‚romantische‘ Veranstaltung im Juli: ‚Bäumerei‘, Singen unter prominenten Bäumen Lorschs, moderiert von Karlheinz Mulzer.  

Der amtierende Bürgermeister Lorschs, Christian Schönung, ist dem Germania-Chor sehr zugetan, was er auf der Versammlung mit der Ankündigung einer umfangreichen privaten Notenspende zum Ausdruck brachte. Bei der Neuwahl des Germania-Vorstands übernahm er als Wahlleiter für einen Moment quasi die Vereinsleitung. Der neue Vorstand, nahezu einstimmig gewählt, ist übrigens der alte. Alle sind weiterhin an Bord. Die letzte Änderung war vor etwas mehr als einem Jahr. Marc Bugert hatte damals als musikalischer Leiter den Dirigentenstab übernommen hat. Er hat mittlerweile im Verein große Akzeptanz gefunden. So konnte mit ihm im Oktober einen neuer Projektchor initiiert werden, der mit 40 Teilnehmern eine sehr gute Nachfrage gefunden hat.

Aber was wäre ein Männergesangsverein ohne Frauen und nicht nur dann, wenn ‚Not am Manne‘ ist?  Kaum existenzfähig! Denn die weibliche Mitarbeit und Förderung ist ein wesentlicher Bestandteil des Vereinslebens. So wurden stellvertretend für alle weiblichen Mitglieder den Vorstandsmitgliedern Roswitha Metz und Marion Leitner ein bunter Blumenstrauß als kleines Dankeschön für Ihre Mitwirkung und -gestaltung überreicht. Auch die Ehrung von Marga Geridant an diesem Abend war ein gutes Beispiel für den fraulichen Beitrag. Seit 25 Jahren ist sie Vereinsmitglied und fördert damit Germania.

“Die Ehrung für die 25jährige fördernde Mitgliedschaft habe ich wirklich sehr gerne entgegen genommen. Mitglied bei der Germania zu sein und den Verein zu unterstützen – wie und wo immer es geht -, ist mir eine Herzensangelegenheit. Zumal mein Mann seit Jahrzehnten ein begeisterter Chorsänger ist und wir uns bei der Germania sehr wohl fühlen.”   Marga Geridant

Eine Überraschung für alle Teilnehmer der Versammlung war die Ehrung von Yannick Schmidt. Selbst gerade 25 Jahre alt geworden ist ihm für 25jährige Vereinsförderung eine Urkunde nebst Weinflasche überreicht worden. Tatsächlich, kaum auf der Welt wurde die Mitgliedschaft im Verein vom Vater und Chorsänger Uwe Schmitt beantragt. Seit vier Jahren ist Yannick Schmitt nun aktiver Sänger im ersten Tenor und bei einigen Liedern hat der Forschungsingenieur inzwischen den Solopart übernommen. Erleb- und hörbar wird dies und auch der ‚Sound‘ des Projektchors beim großen Jubiläums-Sommerkonzert am 22. Juli 23. Der Vorverkauf wird bereits beim nächsten Hofcafé, 23. April im Sängerheim beginnen. Klemens Diehl-Blust ist sich sicher: „Mit allen neuen Vorhaben gehen wir weitere Schritte in Richtung Zukunft. Und wer weiß, vielleicht werden es ja nochmal 125 Jahre“.

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