Jahreshauptversammlung im 120. Jubiläumsjahr

Germania Lorsch, ein lebendiger Verein!

Die jährliche Vereinssitzung der Germania Lorsch war dieses Mal eine besondere Veranstaltung, denn das Bestehen des Männergesangvereins jährt sich zum 120zigsten Male. So folgten die traditionsgemäß einheitlich gekleidet aktiven Sänger – schwarzer Anzug, rote Krawatte – und die zahlreichen fördernden Mitglieder in gespannter Erwartung der Einladung zu dieser Versammlung.

Bald nach Eröffnung der Sitzung wurden Mitglieder, die den Verein 25, 40 ja sogar 50 Jahre förderten, mit einer Ehrung bedacht. Etwas ganz Besonderes wurde diese Anerkennung durch zwei Herren. Raimund Kratz und Hermann Jäger, sie sind seit der unglaublich langen Zeit von 65 Jahren aktive Germania-Sänger. Geehrt wurden alle auch vom hessischen Sängerbund, der von Heinz Ritsert, Kreisvorsitzender des Sängerkreises Bergstraße, repräsentiert wurde. In seinem Grußwort fand er die Überschrift zu dieser Versammlung, denn er wies auf eine Besonderheit hin: ‚Die Germania ist ein sehr lebendiger Verein!

Klaus Schwab, Lorschs erster Stadtrat, fügte noch hinzu: ‚Der Männergesangverein Germania ist ein Aushängeschild der Stadt. Nicht nur die zahlreichen Aktivitäten innerhalb der Kommune, auch die Auftritte außerhalb machen den Verein zu einem Botschafter Lorschs. Hier spielt man in der Championsleague‘. Mit einem Lächeln wurde dies von Versammlungsteilnehmern vernommen.

Tatsächlich hatten die Germania-Sänger im letzten Jahr erneut bei zahlreichen Auftritten ihre Sangeskünste demonstriert, so der wieder gewählte erste Vorsitzende, Klemens Diehl-Blust, in seinem Rechenschaftsbericht. Herausragend war dabei die Veranstaltung ‚Vinolino‘, die als Gesamtchor zusammen mit der Theaterspielgemeinschaft Lorsch bestritten wurde, die Mitgestaltung von Gottesdiensten durch die Chorformation ‚TaktFest‘ in Heidelberg-Rohrbach und Heppenheim und die Auftritte der Senioren im Sub-Chor ‚Rollators‘ im Altenpflegeheim Hospiz sowie beim VdK.

Das Vereinsleben einer aktiven Vereinsgemeinschaft kann nur durch den ehrenamtlichen und ausdauernden Einsatz vieler aufrechterhalten werden. Was dies bedeutet, mag auch der Wechsel im Vereinsmanagement aufgrund von Amtsniederlegungen veranschaulichen.

Seit 1982 war Josef Schlude in unterschiedlichen Funktionen im Vorstand tätig, als stellvertretender Vorsitzender, Beisitzer u.a.. In den letzten 10 Jahren hat er aber dafür gesorgt, dass jeder Sänger bei den Singstunden und im Konzert stets das richtige Notenblatt in den Händen hielt. Hans-Rudolf Fischer und Uwe Schmitt werden ihm nachfolgen und von nun an als Notenwart agieren.

Über 38 Jahre hinweg engagierte sich Gerhard Hauptmann im ‚Finanzwesen‘ der Germania. Seit 1999 verwaltete er als Rechner die Finanzgeschicke. Als Nachfolgerin wurde jetzt Beate Eitel gewählt, die bereits in der Vergangenheit unterstützend tätig war. Die Tatsache, dass in einem Männergesangverein eine Frau in den geschäftsführenden Vorstand gewählt wird, mag zunächst verwundern. Doch schon lange gestalten eben auch Frauen die Geschicke der Germania mit. So ist beispielsweise Roswitha Metz als Chronistin und Schriftführerin tätig, Iris Keil wirkt im Vergnügungsausschuß und Marion Leidner ist Beisitzerin des Vereins.

Eine weitere Auffälligkeit, die die innere Atmosphäre der Germania widergibt, war das Wahlverhalten. Wenn man auch beim Singen die Vierstimmigkeit bevorzugt, die Wahlen erfolgten stets einstimmig.

Zwar hat das Jubiläumsjahr erst begonnen, aber einigen Ereignissen fiebert die Germania bereits jetzt entgegen. TaktFest wird am 18.3. im Wormser Dom zu hören sein, bevor er sich am 26.5. und am 16.6. den kritischen Ohren von Juroren bei Chorwettbewerben stellen wird. Erstmalig ist am 6. Mai die Beteiligung des Gesamtchors am Lorscher Platzkonzert unter dem Titel ‚Germania and friends‘ vor dem Lorscher Rathaus. Der Höhepunkt des Jahres neben Sommer-, Schlachtfest und Weihnachtssingen wird aber das öffentliche Konzert am 8. 9. sein, ein Termin der bei den Vereinsmitgliedern im Kalender bereits blockiert ist.

MGV Germania – ein lebendiger Verein, neue Mitglieder, Sänger im Alter von 20 bis 89, zahlreiche Aktivitäten und Beteiligungen, all dies fasste Klemens Diehl-Blust in der Aussage zusammen: ‚So kann die Germania weitere 120 Jahre bestehen!‘