Germanias TaktFest jubiliert im Kölner Dom

Welcher Ort könnte besser geeignet sein, um liturgische Lieder erschallen zu lassen als eine der größten gotischen Kathedrale der Welt, der Dom zu Köln? Doch beim Betreten dieser Kirche mit ihren gewaltigen Ausmaßen wurde den Sängern von ,TaktFest‘ etwas mulmig, galt es doch nun diesen Raum während einer samstäglichen Mittagsandacht zu beschallen. Überraschend für die ‚TaktFest‘-Sänger bei der Stellprobe und beim Ansingen der Lieder: der Kölner Dom hat fast kein Echo, auch der Hall ist dezent – ganz anders als im Dom der Bergstraße St. Peter, Heppenheim und im Wormser Dom, wo der Männerchor bereits erste Erfahrungen gesammelt hatte.

Als gutes Omen mag gewertet werden, dass TaktFest beim Einsingen noch vor dem Dom ein eigenes Ständchen gesungen bekam, und zwar von einem der weltbesten Kinderchöre, dem Grammy-prämierten ‚Boys Choir‘ aus Phenix, Arizona. Zufällig vorbeiflaniert spendenden die Jungs dem Lorscher Chor kräftigen Applaus bevor sie den beeindruckenden eigenen Chorgesang erschallen liesen.

 

 

Musikalisch angeleitet von seinem Dirigenten Tobias Freidhof widmet sich der ‚TaktFest‘-Chor seit geraumer Zeit unter anderem auch dem liturgischen Gesang. Hierbei sind die präzise Intonation, Stimmführung und der spezifische Rhythmus eine echte Herausforderung, auch für einen Männerchor mit Leidenschaft.

 

Beim Einzug des Priesters dann das erste Lied: ‚Kyrie‘, ein 2002 vom polnischen Musiker Piotr Janczak komponierter a cappella Gesang. Zwei weitere Lieder begleiten Ave Maria- und Vaterunser-Gebet folgen: ‚Cantate domino‘ – komponiert Ende des 16. Jh. vom venezianischen Kapellmeister Govianni Croce, ein lebendiger, jubilierender Gesang und ‚Down by the riverside‘ hervorragend eingeführt von den beiden Solisten Stefan Hartmann und Roland Grabelus. Zum Finale ‚Herr lehre mich doch‘, ein Werk des früheren Dresdner Kreuzkantors Rudolf Mauersberger. Auch dieses Lied ist von besonderes ergreifender Ton- und Melodieführung.

Nils Engel, Leiter des ‚TaktFest‘-Ensembles, war begeistert: ‚TaktFest‘ hat erneut sein Potential unter Beweis stellen können‘. Einen musikalischen Abschluss fand die Fahrt nach Köln auf den Plätzen der Altstadt mit ‚Lindenbaum‘, ‚Barbara Ann‘ und einem Lied, dessen Text Schmunzeln lässt: ‚Männer mag man eben‘. Und es war eben dieses Lied, das eine zufällig anwesende Junggesellinnenabschieds-Gruppe sofort zum Tanz animierte. ‚TaktFests‘ Musik ist eben auch mitreißend.

Bilder: Karlheinz Mulzer, Karlheinz Fillauer

 

Verbindungen zwischen Lorsch und Köln gibt es die?

Aber ja! Georg Moller! Er war ein ‚Star‘-Architekt in der ersten Hälfte des 19. Jh. (St. Georg Bensheim, Stadtschloß Wiesbaden, Schloß Heiligenberg u.a.). Moller setzte sich für den Erhalt der Lorscher Königshalle ein. Damit wurde einmal mehr der Erhalt des so wertvollen Gebäudes gesichert. Er war es auch, der die mittelalterlichen Baupläne des Kölner Doms in Darmstadt 1814entdeckte. Aufgrund dieser Pläne kam es damals zum Entschluss den nur in kleineren Teilen erbauten Kölner Dom zu vollenden.