Zum 120zigsten: Das besondere Hoffest der Germania Lorsch

Hoffest 09./10. Juni 2018

120 Jahre alt wird die Germania dieses Jahr, der Grund, um auch besondere Attraktionen mit dem alljährlichen Hoffest zu verknüpfen. So am Samstagabend: Während im schummrigen Licht der Nostalgie-Bar Longdrinks von Nils Engel, zubereitet und Bratwürste auf dem Grill vom ersten Vorsitzenden der Germania, Klemens Diehl-Blust, gewendet wurden, begeisterte ‚Boys of Germania‘ die Besucher. Die Band des Abends der Chorsänger Alois Leidner (Keyboard), Andy Dirkmann (E-Gitarre), Bernd Brunnengräber (Drums) verfügt über ein Repertoire, das Germania typisch, viele Genres nutzt. Vom Schlager über Jazz bis hin zum Hardrock war alles dabei, was gute Laune macht und Besucher zu einem kleinen Tanz oder zu einer Luftgitarreneinlage hinreißen ließ.

Der echte Hingucker des folgenden Tages war Stefan Glanzners BMW Isetta, Baujahr 1960 und bestens in Schuss, ein Fahrzeug aus der Zeit in der ‚Klein‘-wagen noch tatsächlich klein waren und liebevoll ‚Knutschkugel‘ genannt wurden. Eine Mitfahrt mit diesem Fahrzeug war der Gewinn in einem 5maligen Schätzspiel. Stolz platzierten sich die Gewinner dann, nach dem Fronttür geöffnet und das Lenkrad zur Seite geklappt war, auf dem Beifahrersitz für eine Rundfahrt durch Lorsch, angetrieben von 13 PS.

Aus dem Schätzspiel erfuhren die Besucher auch, dass der Vorstand des MGV Germania Lorsch, Männer wie Frauen, einiges in die Waagschale zu legen hat. Es wurde beispielsweise gefragt, was diese denn alle zusammen wiegen, wie lang sie zusammen sind und ähnliches mehr. Da sich alle zu mehr als einer Tonne Gewicht und einer Gesamtlänge von mehr als 22 Meter addieren, lässt sich leichter Dings ermitteln, dass 1 cm Vorstand etwa 500 Gramm wiegt. Sollte dies in Gold aufgewogen werden: ein teures Unterfangen!

Aber Goldwert ist das, was der Vorstand und zahlreiche Vereinsmitglieder für die Organisation und Durchführung des Hoffestes auf die Beine gestellt haben allemal. Da mag zwar die jahrzehntelange Erfahrung bei Veranstaltungsplanung, Logistik, Umbau des Vereinsheims helfen, dass es dann reibungslos klappt, ist eine Riesenleistung Auch der älteste aktive Sänger der Germania, Berthold Geiß (88) ließ es sich nicht nehmen, tatkräftig das Fest zu unterstützen. Stundenlang stand er in grüner Schürze schweißgebadet am heißen Abspülbecken und reinigte ein Geschirrteil nach dem andern. ‚Anstrengende Arbeit wurde von mir schon als Jugendlicher verlangt, das gehört zu meinem Leben‘, so Berthold Geiß.

Doch von allem dem durften die Besucher, Familien der Mitglieder, Freunde oder zufällige Passanten, nichts mitbekommen, denn für jeden einzelnen von ihnen legte die Germania sich ins Zeug. Das Essen war bestens, die Getränke waren gut gekühlt, das Kuchenangebot reichlich, Umstände, die in manch zufriedenes Gesicht blicken ließ. Und wenn auch die einzig nicht kalkulierbare Größe, der Wettergott, nicht optimal mitspielte, Regen, Schwüle und Hitze, fanden mehrere Hundert den Weg zur Germania in den Forstbann, deren Hoftore für dieses Fest nun erst in einem Jahr sich wieder öffnen werden.

Zwischendurch jedoch darf sich der Hauptgewinner des Schätzspieles auf einen Minikonzert der Chorformation TaktFest freuen. Dieses wie viele weitere Auftritte sollen Appetit machen auf das große Germania Open Air mit zahlreichen weiteren Chören am 08. September ab 16:00 Uhr.