Alter Vorstand und neuer Dirigent

Germania Lorsch blickt positiv in die Zukunft

‚Die letzten beiden Jahre, es waren harte Zeiten, besonders für Chöre!‘ Darüber waren sich alle einig, die bei der Generalversammlung des MGV Germania 1898 Lorsch ihr Grußwort übermittelten. Der Christian Schönung, Bürgermeister in Lorsch, Heinz Ritsert, Vorsitzender des Sängerkreises Bergstraße und Alexander Löffelholz, Erster Stadtrat Lorschs, betonten zugleich, wie erfolgreich und gleichzeitig engagiert der Germania-Chor die Corona-Epidemie gemeistert habe. Während einige Chöre in den letzten zwei Jahren ihre Pforten für immer schließen mussten – auch aufgrund des hohen Alters vieler Sänger – konnte Germania sogar neue ‚Stimmen‘ hinzugewinnen. Ein voller Erfolg im letzten Jahr war zudem die vom Vorsitzenden des Vereins, Klemens Diehl-Blust, in Angriff genommenen Veranstaltungen der Lorscher Sommerbühne. Eine Abmilderung des Corona-Geschehens hatte die Open-Air-Veranstaltungen -‚Wir sinn werrer do‘ mit Lorscher Kulturvereinigungen und ‚TaktFest and friends‘ mit Choren aus der Region – möglich gemacht. Der Zuspruch war hervorragend. Der Applaus sei bis Auerbach zu hören gewesen, so Christian Schönung.

Die besondere Herausforderung über den Jahreswechsel 21/22 hinweg war die Neubesetzung des musikalischen Leiters und Dirigenten. Tobias Freidhof, langjähriger Dirigent der Germania-Chöre, hatte kurzfristig seinen Ausstieg aus privaten Gründen verkündet. Nun gibt aber es derart qualifizierte Chorleiter/innen nicht wie Sand am Meer. Wie so häufig war das Glück dem Verein hold. Gleich das erste Probedirigat führte zum Erfolg. Erschienen war ein junger, sympathischer Musiker, der mit Einfühlungs-vermögen die erste Chorstunde leitete: Marc Bugert. Obwohl jung an Jahren verfügt er eine große Erfahrung in der Leitung von Chören. Und er hat einiges vor mit dem Chorgesang des MGV Germania. Zwar will Bugert auf dem Bewährten, dem besonderen Germania-Sound, aufbauen, aber mit neuem Schwung und frischen, peppigen Songs soll eine neue Ära eingeleitet werden. Unter Beweis stellen will dies der TaktFest-Chor am 14. Mai beim Lorscher Frühlingsmarkt.

Alles in allem war das Vereinsprogramm im letzten Jahr jedoch sehr stark reduziert. So musste erneut das traditionelle Weihnachtssingen am Heiligen Abend abgesagt werden. Lediglich das Schlachtfest konnte in einer to-go-Version durchgeführt werden. Trotzdem war Kassenwart Christian Winderhalter zufrieden: ‚Sogar ein kleines Plus konnte auf dem Vereinskonto verbucht werden.‘ Die besondere Zufriedenheit der Vereinsmitglieder mit den Verantwortlichen zeigte dann die Vorstandswahl. Alle ‚alten‘ Vorstandsmitglieder kandidierten erneut. Und obwohl Chorgesang meist vierstimmig vorgetragen wird, die Wahl des Vorstands, der Beisitzer und des erweiterten Vorstands erfolgte einstimmig.

 

Besonderer Höhepunkt der Generalversammlung eines traditionsreichen Gesangvereins ist stets die Ehrung der Jubilare. Hier zeichneten sich diesmal zwei aktive Sänger durch eine ungewöhnlich lange Mitgliedschaft aus. So hat Philipp Pfeifer, zuletzt Sänger beim Rollator-Chor, 75jährige Beteiligung am Chorgesang der Germania Lorsch aufgesammelt. Klaus Scheller bringt es auf immerhin 60 Jahre. Dies sind zeitliche Dimensionen, die wirklich Bewunderung verdienen. Scheller erinnert sich gerne an die Zeit der Erstellung des Vereinsheims vor einigen Jahrzehnten, ein weiterhin sehr nützliches Gebäude, wie es sich jeden Dienstag bei den Singstunden zeigt.

Dankbar sei er für die Gemeinschaft im Verein, so formuliert Klemens Diehl-Blust sein Schlusswort. ‚Germania steht auf einem gesunden Fundament, die Erwartung für die Zukunft ist positiv‘. Und er fordert auf: ‚Männer bleibt bei de Stong‘.

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