Etwas aufgeregt und nervös waren die Sänger der Germania Lorsch schon. Als besonderes Highlight des Jubiläumskonzerts hatte sich das Team um den Chorleiter Marc Bugert einen gemeinsamen Auftritt mit einem Blasorchester überlegt, und zwar mit dem Orchesterverein Heidelberg-Handschuhsheim. Jetzt sollte es zur ersten gemeinsamen Probe kommen. Das Orchester, es ist bis zu fünfzig Musiker/innen stark. ‚Hört man den Chor bei einem Fortissimo der Bläser überhaupt noch?‘ so die Überlegung der Chorsänger. Doch kaum waren die ersten gemeinsamen Töne angestimmt, da war Gänsehaut angesagt. Es funktionierte nämlich überraschend paritätisch und harmonisch obendrein. Die Konzertbesucher dürfen sich also auf eine besondere Premiere freuen: Erstmalig überhaupt musizieren die Germania-Chöre mit einem Blasorchester, eben mit dem Orchesterverein Heidelberg.
Auch sonst hat Germania Lorsch bei dem Konzert am 22. Juli 23 einiges aufgeboten, wurden doch beinahe alle Lieder unter dem Aspekt ‚Seefahrt und Reisen‘ ausgewählt. Unschwer zu erraten, dass der Ideengeber hierfür der Vorsitzende des Vereins und Nordsee-Fan Klemens Diehl-Blust war. Auch sind die allermeisten Lieder neu einstudiert. Für Marc Bugert gerade in der sommerlichen Extremhitze eine nicht ganz einfache Aufgabe, deren er sich aber mit sichtlicher Freude stellte.
Auf der Bühne im Alten Straßenbaudepot wird der Germania-Chor Bewegtes und Bewegendes besingen, vom Schlager ,Die Gitarre und das Meer‘ bis hin zum Pop-Shanty ,Frei wie der Wind‘ bevor der Projektchor der Germania richtig zur Sache geht. Da darf dann der ‚Wellerman‘ und ‚Santiano‘ nicht fehlen. Songs, um die sich Vereins-Vize Nils Engel besonders bemüht hatte.
Der ‚Opener‘ des TaktFest-Chor Auftritts wird mit ‚Weit, weit, weg‘ zwar in die Alpen führen, aber dahinter stößt man ja bekanntlich bald ans Mittelmeer. Mit ‚All of me‘ und Nils Engel als Solist wird ein weiterer Charttitel neben ‚Sailing‘ erklingen bevor es zu einer weiteren Premiere kommt. Der Song ‚Westerland‘ von ‚Die Ärzte‘ wurde von TaktFest-Sänger Daniel Hartnagel eigens für Männerchor arrangiert und ‚erblickt‘ beim Konzert erstmalig das Gehör der Öffentlichkeit.
Der letzte Teil wird instrumentenmusikalisch werden. Der Orchesterverein Heidelberg unter dem Dirigat von Daniala Myslik und Philipp Fortner demonstriert seine Qualität, um dann überzuleiten zum gemeinsamen Auftritt mit den Germania-Chören, der angestrebte Höhepunkt.